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März 2004  -  Detailplanung


Nachdem nun das Konzept steht, beginnt die Detailplanung.
Die übliche Dämmung der Wände von außen ist nicht realisierbar, da die bestehenden Mauern gleichzeitig Grundstückgrenzen sind und zum Teil andere Gebäude direkt angebaut sind.
Einzige Alternative: Innendämmung.


Die Kiste im Haus
Um bestmögliche Dämmung zu erreichen und Wärmebrücken zu eliminieren, werden möglichst alle Verbindungen zur Außenhaut unterbrochen.
Dazu werden die im Mauerwerk der Rückwand eingeschobenen tragenden Balken der Zwischendecke gekappt und durch eine freistehende Holzkonstruktion abgefangen.
Es entsteht eine 20 cm dicke Dämmschicht.
Der Fußboden im Erdgeschoss wird mittels Holzkonstruktion 30cm hochgesetzt, um auch hier eine Dämmschicht zu erhalten.
Vor diesen Dämmschichten bildet eine Beplankung aus OSB-Platten den luftdichten Abschluß.
Im Prinzip entsteht so eine Spanplattenkiste, die rundum von Dämmstoff umgeben ist.


fast fertig
auf dem Küchentisch entsteht das Modell

die wesentliche Konstruktion wird
im Maßstab 1:25 sichtbar


Der Wandaufbau im Einzelnen:
Bodenplatte:
vorhandene Bodenplatte
Bitumenfeuchtesperre
TJI-Träger 300mm mit Steinwolle
Trittschalldämmstreifen 10mm
OSB Nut-Federplatte 25mm
Bodenbelag Linolium
gesamt ca. 350 mm

Rück- und Seitenwände:
Vorhandenes Mauerwerk
Unterspannbahn
Konstruktionsvollholz entspr. Statik bzw.
TJI-Träger 200mm mit Steinwolle
OSB Nut-Federplatte 15mm, verklebt
PE-Folie sD>100m
Lattung 60mm mit Steinwolle
als Installationsebene
Gipskartonplatte 12.5 mm
gesamt ca. 530 mm

Front (neu):
Wärmeverbundsystem 140mm
DWD-Platte 15mm
TJI-Träger 200mm mit Steinwolle
Konstruktionsvollholz entspr. Statik mit Steinwolle 120mm
OSB Nut-Federplatte 15mm, verklebt
PE-Folie sD>100m
Gipskartonplatte 12.5 mm
gesamt ca. 500 mm

Dach (neu):
Betondachsteine
Konterlattung
Lattung
DWD-Platte 15mm
TJI-Träger 360 mm mit Steinwolle
Querlattung 120mm mit Steinwolle
OSB Nut-Federplatte 15mm verklebt
PE-Folie sD>100m
Gipskartonplatte 12.5 mm
gesamt ca. 620 mm


Fenster

Profilschnitt durch ein Passivhausfenster

Fenster für Passivhäuser sind eine Technik für sich.
Sie verfügen i.d.R. über 3-fach Verglasung, drei Dichtungsebenen und haben eine größere Einbautiefe als herkömmliche Fenster.
Zusammen mit einer hochwertigen Verglasung werden die Dinger dann auch richtig teuer.
Wir haben uns für das zertifizierte Passivhausfenster von Rehau entschieden.
Neben den guten technischen Eigenschaften hat dieses Kunststoff-Fenster den Vorteil, daß die verwendeten Materialien zur Entsorgung getrennt werden können und kein FCKW enthalten. Darüberhinaus muss man Kunststoff-Fenster nicht regelmäßig streichen.
Und, auch nicht unwichtig, es sieht gut aus!
Aufgabenverteilung
Von vornherein ist klar, daß der Eigenleistungsanteil an diesem Bau möglichst groß sein soll. Mit dem Architekten einigen wir uns auf eine einfache Teilung des Objekts:
Der Abriss der alten Gebäudeteile wird vergeben. Die Errichtung der Front, des Dachstuhls, der konstruktive Holzbau im Innern und die Erstellung der kompletten Außenhaut inkl. Fenstern und Haustür wird von Fremdfirmen geleistet.
Der gesamte Trocken- und Innenausbau, sowie die Installationen werden von uns in Eigenleistung bzw. mit eigenen Handwerkern erstellt.
Für uns von Vorteil ist, daß wir hinter einer abschließbaren Haustür arbeiten können und kein anderes Gewerk vom Fortschritt unserer Arbeiten abhängig ist.
So können wir uns mit unserem pingeligen Perfektionismus an die Erstellung der
luftdichten Hülle machen, ohne Terminvorgaben einhalten zu müssen.

Passivhausplanung
Die Planung und Berechnung des Passivhauskonzeptes liegt bei unserem Architekten.
Die aktuellen Planungsdaten der Projektierung können sich sehen lassen:
Energiekennwert Heizwärme 29kWh/(m²xa)
Primärenergiekennwert 104kWh/(m²xa)
Die o.a. Werte beschreiben den Energiebedarf pro Quadratmeter Nutzfläche pro Jahr
für Heizung bzw.
für alle Energieverbräuche zusammen.

"Heizung" und Lüftung
Eine herkömmliche Heizung wird es in unserem Haus nicht geben.
Die Planung für die Lüftungsanlage wurde von einem externen Ingenieurbüro durchgeführt.


Funktionsschema der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Es kommt das Kompaktaggregat Vitotres 343 der Firma Viessmann zum Einsatz.
Das Gerät beinhaltet eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmetauscher, eine Luft/Wasser-Wärmepumpe und einen Warmwasserspeicher.
Zusätzlich zur Erwärmung der Zuluft für die Wohnräume ermöglicht die Anlage auch noch einen kleinen Heizkreislauf fürs Badezimmer und unterstützt die angeschlossene thermische Solaranlage.
Für Notfälle gibt es einen elektrischen Heizstab.
Das Ingenieurbüro überprüfte für uns nochmal den Energiebedarf und erstellte einen
3D Plan für die Lüftungsleitungen.


3D-Ansicht der Lüftungsanlage (Ausschnitt)
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